Berlin. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat in seiner heutigen Sitzung Fördermittel aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm X für Projekte aus dem Kreis Herford beschlossen. Das teilt Stefan Schwartze, SPD-Bundestagsabgeordneter für den Kreis Herford und die Stadt Bad Oeynhausen, in einer Pressemitteilung mit.

„Ich freue mich sehr, dass gleich zwei Projekte bei uns im Kreis Herford mit nun finanzieller Unterstützung des Bundes realisiert werden können. Sowohl die Barock-Orgel in Spenge-Wallenbrück aus dem 17. Jahrhundert, als auch das Fachwerkhaus Neuer Markt 5 in Herford aus dem 16. Jahrhundert, sind herausragende kulturelle Schätze und stehen exemplarisch für die Bau- und Handwerkskünste jener Zeit, die es zu bewahren gilt“, erläutert Schwartze. Das Haus Neuer Markt 5 wird dabei mit 110.000 Euro, die Barockorgel mit 6.500 Euro aus dem Etat des Bundes gefördert. „Die Orgel in Wallenbrück kann ich wirklich jedem Liebhaber der Kirchenmusik empfehlen – ein Besuch lohnt sich. Die Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten des Hauses Neuer Markt 5 in Herford werden auch zukünftig dafür sorgen, dass dem Panorama am Neuen Markt in Herford ein stilprägender Bestandteil erhalten bleibt. Da hat sich die Überzeugungsarbeit in Berlin doch gelohnt“, so Schwartze, der sich für die Fördermittel in seiner Fraktion stark gemacht hatte.

Bei der Barockorgel in der Marienkirche zu Wallenbrück, Stadt Spenge, handelt es sich um die drittälteste Orgel Westfalens. Die Wallenbrücker Barockorgel hat einen hohen künstlerischen und musikwissenschaftlichen Wert. Sie wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit im Jahr 1624 erbaut und 1659 nach einem Kirchenbrand erneuert. Konkret sollen die Fördermittel in die Arbeiten am Brustwerk der Orgel einfließen.

Bei dem Fachwerkhaus „Neuer Markt 5“ in Herford kann das genaue Bau-Datum auf das Jahr 1570/71 eingegrenzt werden. Obwohl das Haus – aufgrund seiner in Formen der Renaissance gestalteten Fassade – schon seit etwa 1900 in den Fokus der Baugeschichte und der Denkmalpflege trat und letztere nach 1920 auch aktiv an der Erhaltung des Hauses mitwirkte, ist die Geschichte des Hauses bislang nicht weiter untersucht und dokumentiert worden. Betrachtet worden ist bislang ausschließlich die Fassade auf Grund der dortigen reichen Zierschnitzereien.