Kreis Herford / Enger. Einblick kurz vor dem Impfstart: Die lokalen Bundes- und Landtagsabgeordneten Stefan Schwartze MdB, Angela Lück MdL und Christian Dahm MdL nutzen am Samstag die Gelegenheit, das Impfzentrum des Kreises Herford in Enger zu besuchen. Im Beisein des Krisenstabsleiters Markus Altenhöner zeigten sich die SPD-PolitikerInnen beeindruckt von der – termingerecht bereits im Dezember fertiggestellten – Einrichtung:
„Der Kreis Herford hat hier in Rekordzeit hervorragende Voraussetzungen für die Corona-Schutzimpfung der Bürgerinnen und Bürger der Region geschaffen. Unser großer Dank gilt in erster Linie Landrat Jürgen Müller und dem Leiter des Corona-Krisenstabes, Markus Altenhöner. Sie zeigen in beeindruckender Art und Weise, was unter hohem Zeitdruck möglich ist, wenn man strukturiert und vorausschauend handelt und gemeinsam mit vielen helfenden Händen an einem Strang zieht. Es ist wichtig, dass es jetzt endlich mit dem Impfen losgehen kann, denn nur so werden wir die Pandemie auf lange Sicht überwinden können.“
Gleichzeitig erneuerten die SPD-Abgeordneten ihre Kritik und ihr Unverständnis für die fehlende Unterstützung der schwarz-gelben Landesregierung: „Das schlechte Regierungshandeln von Armin Laschet und das kommunikative Chaos, das CDU und FDP in Düsseldorf bereits seit Monaten aufführen, macht einfach fassungslos.“
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreises Herford als auch der lokalen Gesundheitsbehörden, die nun am Telefon oder per E-Mail in Mithaftung genommen werden, nahmen Schwartze, Lück und Dahm ausdrücklich in Schutz: „Wir teilen den Frust der Bürgerinnen und Bürger über das Impf-Chaos, das Laschet, Laumann und Co. im ganzen Land angerichtet haben. Da sind andere Bundesländer einfach besser vorbereitet. Wer in NRW tagelang erfolglos im Netz oder telefonisch einen Impftermin vereinbaren will, darf nicht als bedauerlicher Einzelfall abgetan werden. Die Behörden hier bei uns im Kreis haben ihre politischen Hausaufgaben gemacht. Die Landesregierung muss jetzt zügig dafür sorgen, dass ihr eigenes Organisationsversagen nicht noch einen größeren Schaden anrichtet, als er eh schon entstanden ist. Wir brauchen jetzt, wenn der neuerliche Impfstart gut verläuft, auch flexiblere Möglichkeiten und kein starres Korsett an Vorgaben.“
NRW sei vielfältig – diese Vielfalt müsse auch vor Ort, beispielsweise mit individuellen Lösungen abgebildet werden: Impfbusse, mobile Impfteams oder Zweigstellen der Impfzentren seien nur einige Vorschläge, die in anderen Bundesländern bereits erfolgreich umgesetzt würden.
„Durch eine auf unsere Region angepasste Lösung können wir die Akzeptanz und Impfbereitschaft erhöhen. Es kann doch nicht sein, dass beispielsweise ältere Menschen mit dem Taxi oder den öffentlichen Verkehrsmitteln teils 50 km und mehr zum Impfzentrum fahren müssen. Die Wege im Kreis sind lang: Wenn beispielsweise jemand aus Vlotho zum Impfzentrum nach Enger fährt, muss er für Hin- und Rückweg rund 60 km zurücklegen. Der Corona-Rettungsschirm wurde bislang kaum genutzt. Von den angesetzten 25 Milliarden Euro sind gerade einmal 5 Milliarden verwendet worden. Am Geld darf eine flexible Lösung nicht scheitern. Wir brauchen eine bessere Unterstützung vom Land.“
Im Landtag werde daher in der kommenden Woche ein Maßnahmenkatalog für die Impfzentren eingebracht, um die Impfversorgung in den Städten und Gemeinden zu verbessern. Für jeden der 53 Kreise und kreisfreien Städte sollen dafür bis zu 2 Millionen Euro bereitgestellt werden.