Berlin/Kreis Herford/Bad Oeynhausen. Gute Nachrichten aus Berlin: Das Projekt Toleranz-Tunnel erhält eine Bundesförderung in Höhe von 6,25 Millionen Euro. Das teilte jetzt der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Stefan Schwartze mit.
Mit Toleranz-Tunneln, einer Art Wanderausstellung, wollen die Initiatoren auf die Menschen zugehen und auf öffentlichen Plätzen in ganz Deutschland an Völkermorde erinnern, die Entwicklungen aufzeigen, die zu diesen Völkermorden führten, Respekt, Toleranz, Zivilcourage und Mitmenschlichkeit als Gegenmittel propagieren und so zum friedlichen Zusammenleben beitragen.
In der Beschreibung des Projektes auf der Internetseite www.toleranz-tunnel.de heißt es: „Das Konzept spricht Menschen aktiv dort an, wo sie sich im Alltag bewegen: Auf Marktplätzen und in anderen öffentlichen Räumen, auf denen die Wanderausstellung in Form begehbarer Tunnel aufgebaut wird. Begleitende Informations- und Trainingsmaterialen werden für Schulen, Unternehmen und Institutionen am jeweiligen Ausstellungsort zur Verfügung gestellt und intensivieren so den durch die Tunnel erzeugten Impuls.“
Die Idee stammt aus Mexiko, wo sie Prof. Matitjahu Kellig, der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Herford-Detmold bei einer Konzertreise kennenlernte. Inzwischen gibt es den Verein Toleranz-Tunnel e.V. in Deutschland, dessen Vorsitzender Kellig ist.
Stefan Schwartze freut sich über die Förderzusage für das ambitionierte Projekt: „Wo immer die Gelegenheit besteht, müssen wir deutliche Zeichen gegen mangelnden Respekt, Intoleranz, Menschenfeindlichkeit und Hass setzen und gleichzeitig ein friedliches Miteinander fördern. Diese Überzeugung verkörpert das Projekt Toleranz-Tunnel und setzt an der genau richtigen Stelle an.“
Der Haushaltsausschuss des Bundestages stellt in 2021 2,75 Mio. € und weitere 3,5 Mio. € als Verpflichtungsermächtigung 2022 für das Projekt zur Verfügung. Damit soll die Finanzierung für drei Tunnel im ersten Jahr und sechs bis acht Tunnel im zweiten Jahr ermöglicht werden. Angesichts der bevorstehenden Wahlen zum Deutschen Bundestag im September kommenden Jahres wird das Projekt damit für zwei Jahre finanziell abgesichert. Über eine Fortführung und eine entsprechende Anschlussfinanzierung ab 2023 wird dann der neu gewählte Deutsche Bundestag entscheiden.