Hiddenhausen. Sobald es das Corona-Infektionsgeschehen zulässt, wollen Bürgermeister Andreas Hüffmann und Stefan Schwartze die Bürgerinnen und Bürger in Hiddenhausen zu einem Schnatgang einladen. Ziel ist die umfassende Information über die Bahnpläne für die ICE-Trasse zwischen Bielefeld und Hannover. Das haben die beiden Politiker jetzt bei einem persönlichen Treffen im Hiddenhauser Rathaus vereinbart.
„Wenn die Planungen so durchgeführt werden, wie das Bundesverkehrsministerium es offenbar will, haben wir hier bei uns in der Region eine ewige, 20 Jahre dauernde Baustelle“, so der Hiddenhauser Bürgermeister. Allein die Unmengen an Abraum würden über einen mehrjährigen Zeitraum für ein hohes Aufkommen an LKW-Verkehr sorgen und die Umwelt belasten. Bürger und Politik müssten immer wieder gemeinsam und nachdrücklich fordern, dass sie in die Entscheidung eingebunden werden wollen.
Das Bundesverkehrsministerium behauptet, es brauche die neue Trasse für den Deutschlandtakt, verdeutlichte MdB Stefan Schwartze die Situation. „Das ist aber so nicht richtig! Der Deutschlandtakt ist weder im Bundestag beraten noch beschlossen“. Das Ministerium versuche mit seinem Vorpreschen gezielt die Kommunen, Kreise und Regionen gegeneinander auszuspielen. Schwartze weiter: „Es ist doch klar: Der Schienenverkehr wird in Zukunft zunehmen! Dafür wird schon alleine die fortschreitende Digitalisierung der Deutschen Bahn sorgen. Was ein hohes Güterverkehrsaufkommen heißt, habe ich vor einiger Zeit in Bad Oeynhausen miterleben müssen, wo im Dachgeschoss einer Wohnung Aktenordner zentimeterhoch sprangen, wenn der Güterzug über die angrenzende Strecke fuhr! Es muss an der bestehenden Trasse also etwas passieren. Aber wir müssen alles dafür tun, dass die Eingriffe in die Natur und für die Menschen so wenig belastend wie irgend möglich ausfallen.“
Beim Besuch im Hiddenhauser Rathaus erlebte Stefan Schwartze einen Bürgermeister, der sich in seinem neuen Amt sichtlich wohl fühlt. Hüffmann berichtete Schwartze von laufenden und Zukunftsprojekten, die er in Hiddenhausen weiterführen und an den Start bringen möchte: „Grundsätzlich wollen wir Hiddenhausen im Bereich Verkehr und Ökologie noch mal richtig nach vorne bringen, zum Beispiel mit dem LKW-Lenkungskonzept. Auch der neue Umweltmanager wird neue Impulse geben!“ Großes Potenzial sieht Hüffmann auch für die Auslastung von Dächer mit Photovoltaik-Anlagen, vor allem Plug and Play. In Verbindung mit dem in Hiddenhausen ausgesprochen erfolgreich laufenden Projekt „Jung kauft Alt“ könne da noch einiges bewegt werden. Außerdem wolle Hiddenhausen die gute Anbindung über den ÖPNV ausbauen und in Verbindung mit E-Mobilität und dem Radwegenetz die Stadt ökologisch mobiler machen. Schon jetzt komme man alle 30 Minuten vom Bahnhof in Schweicheln in 17 Minuten nach Bielefeld. „Und das“, ergänzte Hüffmann schmunzelnd, „ganz ohne Neubaustrecke“.